Freitag, 12. April 2013

Enttäuscht...

Es ist so weit. Ich habe "MondSilberLicht" von Marah Woolf nach nur 30% auf dem Kindle abgebrochen.

4,5 Sterne bei fast 500 Amazon-Rezensionen haben mich dazu verleitet nicht nur den ersten Teil, sondern gleich alle drei Teile der MondLicht Saga zu kaufen. Für mich der Bücherfehlkauf des Jahres!
Einziger Wehrmutstropfen - alle 3 Bücher haben zusammen nicht mehr als 10 EUR gekostet (Kindle Version).

Ganz am Anfang des ersten Bandes steht dieser Text von Rilke:

Man muß nie verzweifeln, wenn etwas verloren geht, ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück: es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muß, fällt ab; was zu uns gehört, bleibt bei uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die größer als unsere Einsicht sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen. Man muß in sich selber leben und an das ganze Leben denken, an alle seine Millionen Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, denen gegenüber es nichts Vergangenes und Verlorenes gibt.
 
Ich lese also mehrmals diesen Ausschnitt von Rilkes Brief an Friedrich Westhoff und bin hin und weg. Erst kürzlich habe ich Rainer Maria Rilke für mich entdeckt. Wow, habe ich mir gedacht - toller Einstieg. Und mit hohen Erwartungen fing ich an zu lesen...

Jetzt fragt sich der ein oder andere vielleicht was ich erwartet habe. Nun ja, ein bisschen Fantasy, eine Lovestory und vor allem Gefühle und Emotionen. Ich dachte mir, so gut wie diese Trilogie bewertet ist muss die Story der Hammer sein.

Bereits nach wenigen Seiten fiel mir auf, dass das Ganze etwas emotionslos ist. Als Emmas Mutter am Anfang plötzlich stirbt kommt Emma vorübergehend bei ihrer besten Freundin und deren Eltern unter und zieht schliesslich zu ihrem Onkel und seiner Familie nach Schottland. Einmal weint sich Emma in den Schlaf - ansonsten bleibt der Leser über die Gefühlswelt der Protagonistin im Ungewissen. In Schottland angekommen lebt sie sich relativ schnell ein und begegnet dem gutaussehenden Calum, der Emma abwechselnd mit Ignoranz und Interesse begegnet. Das alles scheint Emma nicht im Geringsten zu hinterfragen und als Calum und sie sich annähern ist sie hin und weg.

Sorry Marah Woolf, aber das ist mir echt zu oberflächlich. Die Charaktere der Protagonisten sind, wenn überhaupt, nur sehr schwach ausgebildet und mir ist das alles zu abgehakt und nüchtern.

Bereits nach den ersten Kapiteln hatte ich das Gefühl beim Lesen dieses Buches emotional zu verhungern.

Ein gutes Buch wird dann gut, wenn man in jeder Lebenssituation weiß, wie die Hauptprotagonisten handeln würden. Ken Follett kann das zum Beispiel. Es ist hier leider keinesfalls gelungen, den Charakteren Leben einzuhauchen.

Es ist sehr schade und mit tut es immer in der Seele weh, wenn ich ein Buch abbrechen muss. Aber das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher und ich kann den Hype um diese Trilogie beim besten Willen nicht nachvollziehen.

Ich hoffe, das ist ok, dass ich auch mal über Enttäuschungen schreibe.

Ich werde heute mit meinem ersten Sparks anfangen und hoffe auf eine gute Story.
Euch ein tolles Wochenende

Dienstag, 9. April 2013

Der Gingganz - Christian Morgenstern

Schaut mal was ich in den Tiefen meines Bücherregales gefunden habe:
 Eine schon etwas zerfledderte aber total urige Ausgabe des "Gingganz" von 1920.
Ich hab sie irgendwann in den letzten zwei Jahren auf einem Flohmarkt ergattert. Ich mag  alte Bücher die schon etwas marode aussehen total gerne und liebe es, sie in der Hand zu halten und in ihnen zu schmökern.
 "Der Gingganz" von Christian Morgenstern ist eine Gedichtsammlung. Meinen Favoriten daraus möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten -  voilà "Im Reich der Interpunktionen."
 
 
Im Reich der Interpunktionen
nicht fürder goldner Friede prunkt:

Die Semikolons werden Drohnen

genannt von Beistrich und von Punkt.


Es bildet sich zur selben Stund

ein Antisemikolonbund.


Die einzigen, die stumm entweichen

(wie immer), sind die Fragezeichen.


Die Semikolons, die sehr jammern,

umstellt man mit geschwungnen Klammern


und setzt die so gefangnen Wesen

noch obendrein in Parenthesen.


Das Minuszeichen naht, und - schwapp!

da zieht es sie vom Leben ab.


Kopfschüttelnd blicken auf die Leichen

die heimgekehrten Fragezeichen.


Doch, wehe! neuer Kampf sich schürzt:

Gedankenstrich auf Komma stürzt -


und fährt ihm schneidend durch den Hals,

bis dieser gleich - und ebenfalls


(wie jener mörderisch bezweckt)

als Strichpunkt das Gefild bedeckt!


Stumm trägt man auf den Totengarten

die Semikolons beider Arten.


Was übrig von Gedankenstrichen,

kommt schwarz und schweigsam nachgeschlichen.


Das Ausrufszeichen hält die Predigt;

das Kolon dient ihm als Adjunkt.


Dann, jeder Kommaform entledigt,

stapft heimwärts man, Strich, Punkt, Strich, Punkt.

 
 
P.S. mich würde interessieren ob ihr auch Bücher besitzt, die ihr eigentlich nur habt weil sie im Bücherregal einfach toll aussehen, wenn sie da so in Reih' und Glied dastehen. So wie es meiner Meinung nach alte Bücher tun ;)
 
 
ich bin schon auf eure Antworten gespannt..
 
lg Anna-Lena

Mittwoch, 3. April 2013

Buchempfehlung: "Arkadien erwacht" von Kai Meyer

Halli hallo,

heute habe ich endlich wieder eine Rezension für euch.
"Arkadien erwacht" von Kai Meyer ist der erste Teil einer Trilogie. Das Buch habe ich wie bereits erwähnt auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse direkt am CARLSEN-Stand gekauft. Ich war total gespannt auf meinen ersten Kai Meyer und hab sofort das Lesen angefangen.

1. Teil - "Arkadien erwacht"
2. Teil - "Arkadien brennt"
3. Teil - "Arkadien fällt"


STORY
Die 17-jährige Rosa reist nach Sizilien zu ihrer Tante Florinda, bei der auch schon Rosas Schwester seit 2 Jahren wohnt. Rosa ist klar, worauf sie sich einlässt - ihre Tante ist das Oberhaupt der Alcantares, einem der mächtigsten Mafiaclans auf Sizilien.
Dennoch hofft Rosa, in der Heimat ihres verstorbenen Vaters endlich zur Ruhe kommen zu können.

Bereits auf dem Flug dorthin lernt sie Alessandro kennen. Schon kurz nach ihrer Ankuft erfährt sie auch den Grund für Alessandros Anwesenheit auf der Insel: Er soll in Kürze die Nachfolge seines Vaters antreten, und Oberhaupt der Carnevares, dem verfeindeten Clan, werden.

Sowohl Rosa, als auch Alessandro können niemandem trauen und doch bahnt sich langsam eine Liebe zwischen den beiden an...

MEINE MEINUNG
Ich war begeistert. Die Geschichte ist flüssig und spannend geschrieben. Ein Hauch Fantasy, aber nicht zu übertrieben - genau richtig. Interessant finde ich auch die Verknüpfungen zu Mythen und Legenden.
Ein tolles Buch, das ich gerne empfehle.

Eure Kerstin